Eine wesentliche Inspirationsquelle für den jungen Johann Sebastian Bach war die französische Musik. So schrieb er sich als Weimarer Hofmusiker eine komplette Suitensammlung von Charles François Dieupart ab und nutzte sie als "Modelle" für seine wenig später entstandenen "Englischen Suiten".

Das Ensemble Marsyas Baroque macht die Probe aufs Exempel und stellt auf seiner Debüt-CD eine "Suite-Connection" zwischen den beiden Komponisten her. Je zwei Dieupart- und Bach-Suiten werden hier in Bearbeitungen für vier bzw. fünf Instrumente vorgestellt.

Die instrumentalen Qualitäten von Marsyas Baroque, ihr perfektes Zusammenspiel, die akribisch ausgearbeiteten Verzierungen und die detailreiche Gestaltung sind ausgezeichnet. Allerdings macht sich zwischen den beiden Komponisten hinsichtlich der kompositorischen Struktur und damit auch der Ensemble-Umsetzung ein gewisser Klassenunterschied bemerkbar.

Man freut sich doch sehr, wenn ab Track 15 Bach dran ist.

Bernhard Schrammek, radio3