Georg Philipp Telemann: Donner-Ode © cpo
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Solomon’s Knot | Les Passions de l’Âme - Georg Philipp Telemann: Späte Kirchenmusik

Bewertung:

Eine Kritik von Bernhard Schrammek

In seinem letzten Lebensjahrzehnt dachte der Hamburger Musikdirektor Georg Philipp Telemann keineswegs an einen Rückzug aus dem aktiven Musikleben. Ganz im Gegenteil schuf er zwischen seinem 75. und seinem 85. Lebensjahr noch eine Reihe von geistlichen Werken, die in ihrer Modernität tief beeindrucken.

Das Berner Barockorchester Les Passions de l’Âme hat gemeinsam mit dem Vokalensemble Solomon’s Knot vier geistliche Werke aus Telemanns Spätwerk aufgenommen, darunter die beiden Teile der "Donner-Ode" und zwei weitere Kantaten als Ersteinspielungen.

Das Konzept, neun Vokalsolisten sowohl die chorischen als auch die solistischen Abschnitte singen zu lassen, geht dank der hohen individuellen Qualitäten der Solomon’s-Knot-Sänger bemerkenswert gut auf. Das Orchester begleitet zuverlässig und ist besonders in den langsamen, gefühlvollen Arien sehr bestechend, während die Trompetengruppe in den groß besetzten Sätzen nicht durchweg überzeugt.

In jedem Falle ist diese CD ein schöner Ansatz, das grandiose Spätwerk Telemanns einer breiteren Öffentlichkeit bekannt zu machen.

Bernhard Schrammek, rbbKultur